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08.Kleine Weihnachtsgeschichte zum Schmunzeln

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24.12.2019 15:02
von muglsabine2016 • 277 Beitr�ge | 1545 Punkte

Chaos in der Wichtelwerkstatt
by Sabine Siebert

Der Weihnachtsmann erwachte gerade aus seinem Nachmittagsnickerchen, als es zaghaft an der T�r klopfte.
�Herein�, rief der Weihnachtsmann mit seiner tiefen Stimme. �Ach du bist es, Kadenkel�, begr��te der Alte den Wichtel mit der goldfarbenen M�tze. �Was f�hrt dich um diese Zeit zu mir?�
Kadenkel humpelte n�her und trat von einem Fu� auf den anderen.
��h, ich wollte etwas mit dir besprechen.�
�Nicht so zaghaft. Das ist doch gar nicht deine Art�, meinte der Weihnachtsmann zu seinem ersten Assistenten.
�Setz dich und rede offen.�
�Du wei�t ja, lieber Weihnachtsmann, dass meine Augen und Ohren nicht mehr die Besten sind. Die Beine wollen nicht mehr und der R�cken schmerzt. Jetzt wo das neue Rentengesetz erlassen wurde, das es einem Weihnachtswichtel erlaubt, bereits mit einhundertf�nfzig Jahren in Rente zu gehen, m�chte ich das gerne in Anspruch nehmen.�
�Aber so alt bist du doch noch nicht?�, rief verwundert der Weihnachtsmann.
�Wir haben im Sommer doch meinen Geburtstag gefeiert. Erinnerst du dich?�
�Ja, schon. Aber es ist September und du wirst f�r das diesj�hrige Fest doch noch alles vorbereiten?�
�Eigentlich nicht. Ich habe lange mit meiner Frau gesprochen und sie hat mir zugeredet, dich um meine Entlassung zu bitten.�
�Wo soll ich denn jetzt so schnell einen Nachfolger f�r dich finden?�
�Es gibt drei Wichtel der Kategorie 1, Kawuschl, Dickad�nn und Zvenschlingl.�
�Kann ich dich nicht umstimmen?�, fragte traurig der Weihnachtsmann.
Kadenkel sch�ttelte den Kopf: �Sei mir nicht b�se. Aber ich habe dir mehr als drei�ig Jahre als Assistent gedient und m�chte gerne die goldene M�tze an einen j�ngeren Wichtel weiterreichen.�
�Dann sei es so. Ich w�hle einen Nachfolger und du �bergibst ihm alles.�
Kadenkel verbeugte sich und schlich hinaus.
Der Weihnachtsmann ging zu seinem Schreibtisch und griff nach einem Ordner, der in der hintersten Schublade stand. Das Papier war verstaubt und die Schrift verblasst. Auf der ersten Seite stand in dicken Buchstaben �BEWERBUNGSUNTERLAGEN WEIHNACHTSMANNASSISTENT�.
�Passt mir �berhaupt nicht�, brummte der Weihnachtsmann. �Drei Monate vor dem Fest habe ich andere Sorgen. Warum war nur dieses Gesetz erlassen wurden? Fr�her arbeitete ein Weihnachtswichtel bis zu seinem 175. Geburtstag. Aber heute war alles anders?�
W�tend warf er den Ordner auf den Tisch, ging an den Schrank mit den Personalakten und zog die Hefter der drei Kandidaten hervor. Er las in der ersten �ber Dickad�nn, bl�tterte gelangweilt in den Akten von Kawuschl und Zvenschlingl.
�Muss mir selbst ein Bild machen�, murmelte er. Dann machte er sich auf den Weg in die Wichtelwerkstatt.

Das Weihnachtsgesch�ft war in vollem Gange. In den Abteilungen wurde gebaut, gebastelt, verpackt und organisiert. Zuerst besuchte der Weihnachtsmann die Schreibwerkstatt. Dort sa�en die verschiedenen Wichtel an ihren Schreibpulten und beantworteten die Briefe der Kinder. Hier war es still und jedes Ger�usch wurde als st�rend empfunden. Auf einem Pult t�rmten sich die Briefe, der offene F�llfederhalter wartete auf seinen Besitzer. Der Weihnachtsmann fragte leise mit einem Blick auf den leeren Tisch: �Wer arbeitet hier?�
�Dickad�nn�, antwortete der Wichtel am Nachbarpult und deutete mit einer Kopfbewegung in die Halle. Der Weihnachtsmann verlie� die Schreibstube und sah einen kleinen drahtigen Wichtel, der mit einem anderen schwatzte. Dabei kicherten beide immer wieder. Der Weihnachtsmann hatte den beiden eine Weile zugesehen, als sie ihn bemerkten, aber keine Anstalten machten, ihren Gesch�ften nachzugehen. So zog der Alte weiter. Den Kandidaten Dickad�nn strich er von der Bewerberliste. Nun wollte er Zvenschlingl in der Erfinderwerkstatt besuchen. Er kam in eine Halle, an deren W�nden Pl�ne von Robotern und Sternekriegern hingen. Ein St�ck weiter sah er Baupl�ne f�r Puppenh�user und Bauernh�fe. Und Zvenschlingl bastelte konzentriert an einem neuen Laserschwert f�r einen Jedi-Ritter. Er verglich seine Zeichnung mit dem halbfertigen Spielzeug, sch�ttelte den Kopf, schraubte hier und da und werkelte so lange an dem Teil, bis es genau seinen Vorstellungen entsprach. Den heimlichen Besucher hatte er nicht bemerkt und so ging dieser weiter in die Logistikabteilung, wo er Kawuschl beobachten wollte. Der Weihnachtsmann sah mit einem Blick, dass hier Ordnung herrschte. Fein s�uberlich waren die Bestellscheine und Lieferscheine abgeheftet. Auf dem Schreibtisch von Kawuschl, dem Leiter dieser Abteilung, lagen die verschiedenen Stifte nach Farben sortiert in einer Box. Die Formulare waren in bunten Ablagen gestapelt. Die Stempel lagen fein geordnet auf einer Unterlage neben dem Stempelkissen. Kawuschl, der rothaarige Wichtel, dessen langer Bart ordentlich gepflegt auf seinem sauberen Hemd ruhte, schien alle Wichtelarbeiter im Blick zu haben. Als er den Weihnachtsmann erkannte, gr��te er ihn kurz, bevor er einen Arbeiter mit einem Leiterwagen voller Pakete zum Verladehof dirigierte.

In seinem B�ro zur�ckgekehrt, schrieb der Weihnachtsmann zwei Einladungen f�r das morgige Vorstellungsgespr�ch. Dann rief er den Hilfswichtel Kleinfinger und trug ihm auf, die Einladungen zu Kawuschl und Zvenschlingl zu bringen. Zufrieden mit seinem Tagwerk ging er in den Speisesaal und lie� sich die gebratenen W�rste mit Sauerkraut und Kartoffelp�ree munden.

Am n�chsten Morgen erschienen Zvenschlingl und Kawuschl p�nktlich zum Gespr�ch. Da der Weihnachtsmann sich schon ein Bild von beiden gemacht hatte, lie� er sie nur drei Fragen beantworten. Zuerst war Kawuschl an der Reihe.
�Welche Aufgaben hat der Weihnachtsmannassistent zu erledigen?�, fragte der Weihnachtsmann.
�Er ist als Assistent das Bindeglied zwischen dir und den Wichteln der ersten Kategorie. Er l�dt zu Besprechungen ein und l�sst sich von den einzelnen Abteilungen berichten. Er unterst�tzt bei Fragen und Problemen.�
�Welche St�rken hast du und an welchen Schw�chen musst du noch arbeiten?�, fragte der Weihnachtsmann weiter.
�Mir sind Ordnung und Harmonie sehr wichtig. P�nktlichkeit und Zielstrebigkeit sagt man mir nach und ich frage meine Kollegen nach ihrer Meinung. Meine Ziele �bertrage ich gern auf andere und erwarte von den anderen Wichteln die gleiche Aufgabenerf�llung. Das st�rt manche. Ich liebe gutes Essen und besonders die S��speisen, das sieht man mir auch an.�
�Wenn du die Stelle bekommst, was w�rdest du als erstes ver�ndern?�
Kawuschl antwortete in seiner ruhigen, bed�chtigen Art: �Ich w�rde das gute Werk meines Vorg�ngers Kadenkel fortf�hren.�
�Ich habe mir ein Bild gemacht und du hast meine Fragen beantwortet. Vielen Dank.�
�Auch ich danke dir f�r das Gespr�ch�, verabschiedete sich Kawuschl.

Als N�chster kam Zvenschlingl zum Gespr�ch.
�Welche Aufgaben hat der Weihnachtsmannassistent?�, fragte der Weihnachtsmann.
�Er ist �berall in den Abteilungen unterwegs, hat auf alles ein waches Auge und sorgt daf�r, dass das Weihnachtsgesch�ft fristgerecht und qualitativ hochwertig abl�uft. Er nimmt dir alle Wege ab und ist morgens der Erste und abends der Letzte in der Werkstatt.
��ber welche St�rken verf�gst du? Wo hast du Schw�chen?�
�Ich bin zielstrebig, flexibel, erfinderisch, selbstsicher, verf�ge �ber einen gro�en Erfahrungsschatz, ��
�Halt, halt, das ist genug�, meinte der Weihnachtsmann und verga� nach den Schw�chen zu fragen.
�Wenn du die Stelle bekommst, was w�rdest du als erstes ver�ndern?�
Die Produktion und die Verpackungsabteilung w�rde ich vollst�ndig umstellen und optimieren, so dass schneller, effektiver und kosteng�nstiger gearbeitet werden kann.�
Der Weihnachtsmann musste nicht lange �berlegen. Zvenschlingls Antworten hatten ihn �berzeugt und er stellte ihn sofort ein.

Noch am selben Tag legte Zvenschlingl seine Umstrukturierungspl�ne vor und holte sich die Genehmigung vom Weihnachtsmann. Am n�chsten Morgen rief er die Wichtel der Abteilungen Produktion und Verpackung zusammen, legte ihnen die neuen Pl�ne vor und verteilte die Aufgaben. Den Einwurf eines erfahrenen Wichtels, dass drei Monate vor Weihnachten die Umsetzung unm�glich sei, tat Zvenschlingl als unn�tige Bedenken und den Wichtel als Bedenkentr�ger ab. Die Wichtel verstummten und gingen an ihre Arbeit. Von morgens bis abends �berpr�fte Zvenschlingl die Umsetzung seiner Pl�ne und trieb die Wichtel zur Eile an. Die Weihnachtswichtel waren geduldig und arbeiteten mit, so gut es ging. Doch Zvenschlingl war nie zufrieden, lobte nicht, aber schimpfte, wenn etwas schief ging. Zehn Wochen vor Weihnachten reichte es den Wichteln. Sie gingen geschlossen zum Assistenten und wollten Mitspracherecht bei der Umgestaltung. Doch Zvenschlingl verwehrte ihnen das Gespr�ch. Da traten die Wichtel in den Streik. Als der Weihnachtsmann davon erfuhr, rief er seinen Assistenten zu sich: �Was machen wir denn jetzt? Die Geschenke m�ssen hergestellt und verpackt werden.�
�Keine Sorge�, beruhigte Zvenschlingl ihn. �Ich wei�, wo ich die fehlenden Arbeitskr�fte herbekomme.�
�Wer soll uns helfen?�
�Ich hole die Osterhasen. Die haben zurzeit nichts zu tun und springen sicher gerne ein.�
Der Weihnachtsmann war skeptisch, hatte er doch bisher noch nie mit den Osterhasen zusammengearbeitet. Doch er staunte nicht schlecht, als bereits am n�chsten Tag Zvenschlingl den Chef der Osterhasen in der Wichtelwerkstatt begr��te. Nach einem kurzen Gespr�ch waren sie sich einig und am Nachmittag r�ckten die Hasen an. Beleidigt hatten sich die Weihnachtswichtel zur�ckgezogen.

Nachdem die Osterhasen Quartier bezogen hatten, begannen sie am n�chsten Morgen nach den Anleitungen von Zvenschlingl zu arbeiten. Nach zwei Tagen rief der Weihnachtsmann seinen Assistenten zu sich: �Nun wie geht es mit den Hasen?�
�Sehr gut.�
�Wie weit sind sie?�
�Das kann ich nicht sagen. Der Ostenhasenchef hat sich vier Wochen kontrollfreie Zeit ausbedungen. Danach k�nnen wir ihre Arbeit begutachten.�
Wohl war dem Weihnachtsmann dabei nicht, aber was sollte er tun? Die Weihnachtswichtel wollten nicht nach den Pl�nen des neuen Assistenten arbeiten und er hatte Zvenschlingl ausgew�hlt. Dem Weihnachtsmann waren die H�nde gebunden.

Die Weihnachtswichtel hatten unterdessen ihre geliebte Werkstatt ger�umt. Sooft der Weihnachtsmann durch die gro�e Halle schlich, sah er nicht einen seinen fr�heren Gehilfen. Auch Zvenschlingl scharwenzelte um die neuen Mitarbeiter herum, versuchte aus ihren Gespr�chen wichtige Hinweise zu bekommen. Doch sobald die Osterhasen ihn sahen, plauderten sie �ber belanglose Dinge. Manche Hasen sprachen gar in ihrer Geheimsprache, so dass Zvenschlingl nichts verstand.

Endlich waren die vier Wochen vor�ber und ein Besichtigungstermin vereinbart. Erwartungsvoll trafen der Weihnachtsmann und sein Assistent bei den Gehilfen ein. Der Chef der Osterhasen �ffnete die T�r zur gro�en Halle. Er lie� den Weihnachtsmann und Zvenschlingl Platz nehmen und pr�sentierte das Ergebnis. An dem Tannenbaum, der in der Mitte der Halle noch von den Wichteln aufgestellt worden war, hingen rote, gelbe, blaue und gr�ne Eier. Unter dem Tannenbaum, wo immer die Krippe ihren Platz fand, war einen Hasenschule aufgebaut. Statt Schlittschuhen brachten die Hasen Rollschuhe und InlineSkater, Skier oder Schlitten fehlten komplett. Eingepackt waren die Geschenke in bunten B�gen, die gr�ne Wiesen mit bunten Nestern, Hasen und Sch�fchen zierten. Der Weihnachtsmann war den Tr�nen nahe und Zvenschlingl stand mit hochrotem Kopf vor den Hasen. Was sollte nun aus Weihnachten werden?

W�tend stapfte der Weihnachtsmann in sein B�ro. Mit h�ngendem Kopf folgte ihm sein Assistent. Kaum hatten sie die T�r geschlossen, schimpfte der Weihnachtsmann: �Eine Katastrophe. Was soll ich den Kindern an Heiligabend bringen?�
�Vielleicht kannst du einige Geschenke nutzen.�
�Im Winter Rollschuhe in Osterpapier? Wo denkst du hin? Schick die Hasen nach Hause, damit sie nicht noch mehr unn�tige Geschenke basteln.�
W�hrend Zvenschlingl in die Werkshalle ging, machte sich der Weihnachtsmann auf den Weg zum Hause seines ehemaligen Assistenten Kadenkel. Kaum hatte der Weihnachtsmann angeklopft, �ffnete Kadenkels Frau die T�r und begr��te den alten Herrn freundlich: �Guten Tag lieber Weihnachtsmann. Du siehst besorgt aus. Was k�nnen wir f�r dich tun?�
Der Weihnachtsmann schnaufte schwer: �Ist dein Mann daheim?�
�Sicher, er ist in seiner Werkstatt. Ich f�hre dich zu ihm.�
Sie stiegen die Stufen in den Keller hinunter. Die T�r zum Hobbykeller war nur angelehnt und sie h�rten Stimmen und leises Lachen.
�Hat Kadenkel Besuch?�, fragte der Weihnachtsmann.
�Ja, ein paar alte Freunde sind da.�
Als sie den Raum betraten blickte der Weihnachtsmann verdutzt in die Gesichter seiner Abteilungsleiterwichtel. Sie werkelten und diskutierten �ber die sch�nste Verpackung eines Fu�balls.
�Guten Tag Weihnachtsmann�, begr��ten sie ihn.
�Setz dich doch�, bot ihm Kadenkel einen gem�tlichen Schaukelstuhl an.
�Was f�hrt dich zu uns?�
�Was macht ihr denn hier?�, stotterte der Alte. �Kawuschl, Dickad�nn und Kab�ndel, ihr seid hier und arbeitet?�
�Was sollten wir wohl sonst tun? Schlie�lich sorgen wir immer f�r die Weihnachtsgeschenke�, antwortete Kawuschl.
�Und in unserer Werkstatt d�rfen wir das nicht�, erg�nzte Dickad�nn.
�Zvenschlingl besch�ftigt lieber die Hasen�, maulte Kab�ndel, der Leiter der Geschenkverpackungsabteilung.
�Ich dachte, ihr wolltet nicht mehr f�r Weihnachten arbeiten?�, fragte der Weihnachtsmann.
�Weihnachtswichtel arbeiten immer f�r das gro�e Fest und dich, lieber Weihnachtsmann�, erkl�rte Kadenkel.
�Aber ihr streikt.�
�Dein neuer Assistent meinte, er m�sse alles �ndern, ohne uns nach unserer Meinung zu fragen. Das konnten wir nicht hinnehmen. Aber glaubst du wirklich, wir w�rden dich und die Kinder im Stich lassen?�, stellte Kawuschl klar.
�Niemals�, bekr�ftigten Kab�ndel und Dickad�nn.
�Aber was sollen wir nun tun?�, lamentierte der Weihnachtsmann. �Es bleiben nur noch wenige Wochen, um alles fertig zu bekommen.�
�Mach dir keine Gedanken�, beruhigte Kawuschl ihn. �Alle Wichtel haben weiter gearbeitet und die Geschenke sind fast fertig.�
�Ihr seid wunderbar�, lobte der Alte. �Das muss ich sofort Zvenschlingl erz�hlen.�
�F�r ihn haben wir das nicht getan, sondern f�r die Kinder und f�r dich�, gab Kab�ndel zu bedenken.
�Ich danke euch. Bitte sagt allen Wichteln, sie sollen morgen alle wieder in die Wichtelwerkstatt kommen.�
�Aber wir arbeiten weder mit den Osterhasen noch lassen wir uns von deinem neuen Assistenten herumkommandieren�, erg�nzte Dickad�nn.
�Macht euch keine Sorgen. Ich kl�re das.�

Leichten Herzens und frohen Mutes lief der Weihnachtsmann zur�ck in die Werkstatt. Die ersten Hasen kamen ihm bereits mit b�ser Miene entgegen.
�Unversch�mtheit�, schimpfte ein alter Hase. �Da hilft man, tut was man kann und wird dann rausgeschmissen.�
In der Halle sah er Zvenschlingl mit dem Osterhasenchef heftig diskutieren. Der Hase tippte dem Wichtel mit der Pfote gegen die Brust und meckerte: �Das lassen wir uns nicht gefallen. Meine Hasen haben flei�ig gearbeitet. Und nun hei�t es, wir haben alles falsch gemacht. Das wird ein Nachspiel haben.�
�Beruhige dich, lieber Osterhase�, meinte bes�nftigend der Weihnachtsmann. �Lass uns �ber alles in Ruhe morgen reden. Ich glaube, wir haben uns missverstanden.�
�Meinetwegen�, brummelte der Hase und flitzte ohne ein weiteres Wort seinen Kollegen hinterher.
�Was ist los?�, wollte Zvenschlingl wissen. �Du hast doch gesagt, dass ich sie fortschicken soll.�
�Ja schon. Doch wir haben eine L�sung f�r unser Problem. Morgen kommen alle Wichtel zur Arbeit und bringen Geschenke mit, die sie w�hrend des Streiks gebastelt haben. Doch wir zwei m�ssen uns mal unterhalten.�
Der Weihnachtsmann legte seinem Assistenten die Hand auf die Schulter und nahm ihn mit in sein B�ro. Dort sprachen sie bis zum Abend miteinander.

Am n�chsten Morgen, es war der Nikolaustag, kamen die Wichtel in die Werkstatt. In der Nacht hatte es geschneit und das ganze Weihnachtsdorf lag unter einer wei�en Decke. Auf Schlitten hatten die Wichtel herrliche Weihnachtsgeschenke aufget�rmt. Gemeinsam schoben und zogen sie die voll beladenen Schlitten und passten auf, dass keine Schachtel zu Boden fiel. Vor der Halle begr��ten der Weihnachtsmann und sein Assistent die Gruppe.
�Liebe Wichtelkollegen�, begann Zvenschlingl. �Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, euch wieder zu sehen. Danke, dass ihr so flei�ig ward und uns aus der Patsche helft.�
Ein Brummen ging durch die Runde.
�Lasst ihn weiterreden�, mahnte der Weihnachtsmann.
�Es tut mir leid, dass ich von meiner neuen Aufgabe so fasziniert war und meine �nderungen unbedingt durchsetzen wollte, so dass ich dabei eure Warnungen �berh�rt habe. Ich wollte wirklich nichts b�ses, sondern euch die Arbeit erleichtern. Aber ich habe bemerkt, dass ich nicht zum Assistenten tauge. Viel lieber t�ftele ich in meinem K�mmerchen herum. Deshalb gebe ich die Verantwortung ab.�
Damit nahm er seine goldene Wichtelm�tze ab und gab sie dem Weihnachtsmann zur�ck.

Wieder ging ein Gemurmel durch die Reihen.
�Wie soll es nun weitergehen ohne einen Assistenten?�, fragte ein junger Hilfswichtel.
�Wer wird uns helfen die Termine einzuhalten?�, fragte ein Wichtel mit langem wei�em Bart.
�Kommt Kadenkel zur�ck?�, rief einer aus der Menge.
Der Weihnachtsmann hob die H�nde und bat um Ruhe. �Nein. Kadenkel kommt nicht zur�ck. Aber ich m�chte dich, Kawuschl, bitten, diese Aufgabe zu �bernehmen.�
Sofort hatte sich ein kleiner Halbkreis um Kawuschl gebildet. Der neben ihm stehende Kadenkel zwinkerte ihm zu und schob ihn sanft nach vorne. Der Weihnachtsmann nickte ihm ebenfalls freundlich zu wiederholte seine Frage. Die Wichtel klatschten vor Freude in die H�nde.
�Bitte tu mir den Gefallen und sag ja�, bat der Weihnachtsmann inst�ndig. Jetzt johlten die Weihnachtswichtel. Kawuschl wurde von den Ohren bis zum Nasenspitzel so rot, wie seine Haare und nickte sch�chtern. Der Weihnachtsmann setzte ihm die goldene Wichtelm�tze auf und schlug ihm anerkennend auf die Schulter. Als N�chster gratulierte ihm Zvenschlingl.
Als sich Kawuschl von dem Schock erholt hatte, sprach er: �Liebe Freunde, die Zeit dr�ngt und wenn bis zum Fest alles fertig sein soll, brauche ich die Hilfe von euch allen.�
Ein st�rmischer Jubel unterbrach seine Rede.
�Ja, ja. Nat�rlich�, ert�nte es aus vielen Kehlen. �Ganz besonders m�chte ich dich, Zvenschlingl und dich, Kadenkel um eure Unterst�tzung bitten.�
Beide nickten.
�Dann lasst uns sofort beginnen!�, beendete der neue Assistent seine Antrittsrede.

In den n�chsten Tagen arbeiteten die Wichtel von fr�h bis sp�t, um die W�nsche aller Kinder zu erf�llen. �berall h�rte man es klopfen, h�mmern, Papier rascheln und ungeduldige Rufe: �Aus dem Weg�, wenn die Logistikwichtel die fertigen Geschenke ins Lager fuhren. Kawuschl arbeitete die Checklisten ab und als Heiligabend alle Geschenke auf dem gro�en Schlitten verpackt waren, war f�r jedes Kind das Gew�nschte dabei. Ersch�pft aber gl�cklich winkten alle Weihnachtswichtel dem davon rauschenden Weihnachtsmann in seinem Schlitten nach.

�Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet�, bedankte sich Kawuschl bei den Wichteln. �Und wenn morgen der Weihnachtsmann von seiner Reise zur�ckkehrt ist, feiern wir auch ein Fest.�

Bereits am fr�hen Morgen wuselte Kawuschl durch die Hallen, sprach mit den Wichtelfrauen und M�nnern in der Kantine und verschwand immer wieder in seinem B�ro. Punkt zw�lf Uhr kamen der Weihnachtsmann und die Wichtel mit ihren Familien an. Sie staunten, als sie die mit Kerzen, Tannenzweigen und Spitzendecken geschm�ckten Tische sahen. Als sich alle gesetzt hatten, waren noch drei gro�e Tische frei.
�Oh Kawuschl�, meinte der Weihnachtsmann, �da hast du dich aber geh�rig verz�hlt.�
�Das glaube ich nicht�, antwortete der Assistent und schielte dabei zu Zvenschlingl r�ber. Dieser nickte unmerklich.
Bevor der Weihnachtsmann weiter sprechen konnte, klopfte es und die Osterhasen spazierten herein, an ihrer Spitze der Osterhasenchef. Er ging auf Kawuschl zu und rief: �Vielen Dank f�r die Einladung zur Feier. Wir sind gerne gekommen.�
Jetzt lachte auch der Weihnachtsmann. �Da hast du dir was tolles einfallen lassen�, lobte er Kawuschl.
�Das war unsere gemeinsame Idee�, antwortete dieser und zeigte auf Zvenschlingl.
�Sozusagen als kleine Vers�hnung�, erg�nzte Zvenschlingl.
Der Weihnachtsmann erz�hlte seine Erlebnisse von der diesj�hrigen Bescherung und wie sehr sich die Kinder �ber die Geschenke gefreut hatten. Gemeinsam feierten Hasen und Wichtel bis in die fr�hen Morgenstunden. Zvenschlingl verabschiedete sich vom Osterhasenchef: �Und wenn ihr einmal unsere Hilfe braucht, sind wir zur Stelle.�
�Besser nicht, sonst werden unsere Ostereier mit Tannenb�umen und Kugeln verziert.�
Der Rest der Antwort ging im allgemeinen Gel�chter unter.
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zuletzt bearbeitet 01.04.2020 14:59 | nach oben springen