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Mich wundert’ s!
Unter dieser Überschrift ist vieles möglich. Das gefällt mir, inspiriert mich, öffnet Türen …
Ich möchte Euch von dem erzählen, was mir auf meinen Wegen begegnen und mich in Staunen versetzen wird oder sogar mehr noch: meinen Glauben an, meine Hoffnung auf Wunder nährt.
Ich liebe Gedichte - auch dieses - hinzu kommt, es passt wirklich gut zu meinem Thema.
Vorübungen für ein Wunder (Erich Fried - 1921 bis 1988)
Vor dem leeren Baugrund
mit geschlossenen Augen warten
bis das alte Haus
wieder dasteht und offen ist
Die stillstehende Uhr
so lange ansehen
bis der Sekundenzeiger
sich wieder bewegt
An dich denken
bis die Liebe
zu dir wieder glücklich sein darf
Das Wiedererwecken
von Toten ist dann
ganz einfach
Es scheint so, als ob es nötig und vor allem möglich ist, Wunder zu erleben. Die Vorübungen führen uns in verschiedene Bereiche.
Da ist das Haus, das zerstört wurde. Vielleicht stand es lange leer, war verschlossen. Die Zerstörer sprachen ihm die Daseinsberechtigung ab. Nun kommt jemand, der es herbeisehnt. Ihm ist die geöffnete Tür wichtig. Ist das eine Garantie dafür, dass das Haus - egal wie alt es ist - bleiben (zurückkehren) darf?
Die stillstehende Uhr nur ansehen, lange ansehen und damit nicht irgendeinen Zeiger aktivieren, sondern ausgerechnet den, der die kleinsten Zeitabschnitte zählt.
An den Menschen denken, der einst der liebste war, so lange an ihn denken, bis die Liebe zurückkehrt zu dem, der denkt und er glücklich ist.
Sind diese Vorübungen von Erfolg gekrönt, wird der Übende auch Tote wiedererwecken können - welch starke, kraftvolle Bilder!