Reisen & Ausflüge: Herbstspaziergeng im Schlosspark

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Reisen & Ausflüge: Herbstspaziergeng im Schlosspark

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08.11.2018 21:33
von Evelucas • 550 Beitr�ge | 2242 Punkte

Artikel von muglsabine2016, durch Evelucas aus Forum alt nach Forum neu �bertragen.

Ein inspirierender Spaziergang durch den Nymphenburger Schlosspark

Liebe Leserinnen und Leser,
wer von euch in M�nchen lebt oder die Stadt schon einmal besucht hat, hat vielleicht auch einen meiner Lieblingspl�tze kennengelernt. Es ist das Schloss Nymphenburg oder genau gesagt, der Schlosspark. T�glich kommen tausende Besucher mit Bussen, Autos oder der Tram hierher. Die Tour beginnt dann meist am Haupteingang des Schlosses.

Der bayerische Kurf�rst Ferdinand Maria schenkte seiner Gemahlin Henriette Adelaide anl�sslich der Geburt des lang ersehnten Thronfolgers Max Emanuel 1663 die Schwaige Kemnat westlich der Residenzstadt M�nchen. Die Kurf�rstin schuf sich ihr "borgo delle ninfe", ein Sommerschloss mit kleinem Garten. Um 1679 war das Schloss in seiner ersten Form nahezu fertiggestellt. Ab 1701 lie� Max Emanuel das Schloss vergr��ern, den Garten umgestalten und einen Kanal anlegen, der Wasser aus der W�rm in den Park f�hrte. Max Emanuel musste jedoch aufgrund seiner Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 Bayern verlassen. Dadurch wurden zun�chst s�mtliche Arbeiten unterbrochen.
W�hrend der Regierungszeit des Kurf�rsten Max Emanuel (1680 bis 1726) erhielt Schloss Nymphenburg seine heutigen Dimensionen.

Doch mich interessiert heute nicht das Schloss, sondern der Park. Wollt ihr mich begleiten?

Erst ab 1715 erfolgte der entscheidende Ausbau von Schloss und Garten zur weithin ger�hmten Barockanlage. Nach einem Entwurf von Dominique Girard kam es unter Mitwirkung von Joseph Effner zur Vollendung des Nymphenburger Parks. Vor der Westseite des Schlosses entstand ein axial-symmetrisch aufgebauter Garten mit einem aufwendig gestalteten Parterre und beiderseits angrenzenden Heckenr�umen mit Einrichtungen zum Zeitvertreib der h�fischen Gesellschaft.

An diesem so gestalteten Gartenbereich schloss sich der ausgedehnte waldartige Park an, der von dem mittelaxialen Kanal beherrscht und von zahlreichen Allee- und Sichtachsen gegliedert wurde. Hier befanden sich in symmetrischer Anordnung auch die pavillonartigen Parkschl�sschen Badenburg und Pagodenburg mit ihren regelm��igen Gartenanlagen, die Madgalenenklause als k�nstliche Ruine und die 1731-1739 errichtete Amalienburg.

Da mein Spaziergang nur knapp zwei Stunden dauert, beschr�nke ich mich auf einen kleinen Teil.
Den Park betrete ich gerne durch den Haupteingang, der sich direkt neben dem Hauptschloss befindet. Fr�her gingen die Reichen vom Schloss �ber die Haupttreppe in den Garten. Dieser Weg ist den Besuchern heute verwehrt. Gleich hinter dem Schloss begr��en mich die gepflegten Beete.

Auf Kieswegen gelange ich zu der kleinen Br�cke �ber den Kanal. Im Wasser platschen Karpfen. Kanadische Wildg�nse, Enten und Blessh�hner schwimmen meist friedlich nebeneinander. Nur selten verirrt sich ein Schwan auf den Kanal. Er und seinesgleichen findet man eher in den Wassern vor dem Hauptschloss und auf den Seen. Zuerst nehme ich den Weg am Kanal entlang.

Hier verblassen die Stimmen der Besucher. Jetzt h�re ich nur noch die Amseln und Meisen singen. Dazwischen streiten sich zwei Kr�hen lautstark um eine Eichel. Die Farbenpracht der Bl�tter zieht mich in ihren Bann. Die Natur spielt mit den Farben, von gr�n �ber gelb, orange, rot bis zu ersten Braunt�nen.

Die Luft riecht nach Pilzen oder wie man in Bayern sagt nach Schwammerl. B�ume zeigen ihr Gesicht. Ist das �berhaupt ein Baum? Sieht eher aus wie ein Baumgeist.
Er scheint mir zuzul�cheln. Was er wohl gerade denkt?

Durch die B�ume sehe ich was Wei�es blitzen.
Dahinter muss sich die Pagodenburg verbergen.

Ich verlasse den Hauptweg und gelange �ber einen der vielen Nebenwege zum kleinen Schl�sschen.

Im See spiegeln sich die B�ume und die Blessh�hner lassen es sich gut gehen.

Ich schlendere gem�tlich an den Wiesen vorbei, auf denen sich die Herbstzeitlosen tummeln.

Bald dringt das Gurgeln von Wasser an mein Ohr und schon erreiche ich die Wasserspiele.

Als ich mich umdrehe, erkenne ich das Schloss in der Ferne.

Nun geht es auf der anderen Seite des Kanals zur�ck zum Schloss. Seit zwei Jahren verbreitet ein Gondoliere mit seiner gl�nzenden Gondel s�dl�ndisches Flair in M�nchen. Er hat heute t�chtig zu tun. So mancher Tourist w�nscht sich ein Gondelerlebnis.

Zum Schluss besuche ich meinen Lieblingsbaum.
Wenn man ganz still ist, h�rt man die Bl�tter wispern.

Sie erz�hlen von den vielen Liebespaaren, die sich unter dem Bl�tterdach ewige Liebe schworen.

Entspannt und inspiriert verlasse ich den Schlosspark und in Gedanken verabschiede ich mich bis zum n�chsten Mal.

Haben euch die Zeilen und Bilder gefallen? Dann besucht ihr vielleicht auch einmal mein Lieblingspl�tzchen.

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Herzlichst eure Sabine
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Quellenlink: Bayrische Schl�sserverwaltung

Fotos: privat S. Siebert

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zuletzt bearbeitet 11.11.2018 15:53 | nach oben springen